Odoo hat den E-Commerce-Bereich in den letzten Jahren Stück für Stück ausgebaut. Mit Version 19 kommt nun ein großer Schritt dazu: Der Google Merchant Center Feed ist erstmals direkt im Standard verfügbar. Während man in älteren Versionen noch Drittanbieter-Module benötigte, funktioniert die Anbindung nun ohne externe Tools – einfacher, stabiler und vor allem wartungsfrei.
Damit eröffnet sich für viele Unternehmen die Möglichkeit, Produktdaten zentral in Odoo zu pflegen und direkt für Google Shopping nutzbar zu machen.
Voraussetzungen für den Einsatz
Der Feed funktioniert ausschließlich mit dem internen Odoo-Webshop.
Wer externe Shopsysteme angebunden hat, muss weiterhin deren eigene Feedlösung verwenden. Der Grund liegt auf der Hand: Odoo kennt sonst die verwendeten URLs, Bildpfade oder Strukturen des externen Shops nicht.
Sobald jedoch die Website- oder E-Commerce-App installiert ist, lässt sich die Integration aktivieren und konfigurieren.
Einrichtung des Feeds im System
Die Aktivierung erfolgt in den Website-Einstellungen. Anschließend können Feeds in der Produktfeed-Verwaltung angelegt werden. Die Konfiguration ist übersichtlich gehalten und besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen:
Preislisten auswählen
Für die Preisübermittlung wird eine E-Commerce-Preisliste benötigt.
Nur Preislisten, die in Odoo aktiv als E-Commerce nutzbar markiert sind, können im Feed verwendet werden. Das verhindert falsche Preise im Merchant Center, da ausschließlich Preise übertragen werden, die auch im Shop sichtbar sind.
Sprache festlegen
Bei mehrsprachigen Webseiten erzeugt Odoo für jedes Sprachprofil eigene URLs. Über die Feed-Einstellung lässt sich genau steuern, welche Sprache im jeweiligen Feed verwendet wird, unabhängig vom späteren Zielland im Merchant Center.
Kategorien zuordnen
Im Feed landen nur Produkte, die einer ausgewählten E-Commerce-Kategorie zugeordnet sind. So lassen sich Feeds nach Sortiment, Land oder Sprachversion sauber trennen.
Die erzeugte Feed-URL kann anschließend direkt im Google Merchant Center hinterlegt werden.
Welche Produktdaten übermittelt werden
Der Feed enthält alle grundlegenden Informationen, die Google benötigt, darunter:
Artikelnummer und Name
Produkt-URL und Bildlinks
Verfügbarkeitsstatus (ohne konkreten Lagerbestand)
Preis und Sale-Preis inklusive Gültigkeitszeitraum
E-Commerce Kategorie
Kennzeichnung, ob eine EAN vorhanden ist
Optional: zusätzliche Bilder und Produktgruppen
Einige Felder fehlen derzeit noch, zum Beispiel Gewicht oder benutzerdefinierte Felder. Da die Integration neu ist, ist jedoch davon auszugehen, dass Odoo diese Funktionen in zukünftigen Updates ergänzt.
Grenzen der Standardintegration
Für viele Shops reicht der Standard bereits völlig aus.
Wer jedoch komplexe Anforderungen hat, stößt schnell an Grenzen – insbesondere wenn:
weitere Datenfelder benötigt werden
Preise individuell berechnet werden sollen
Lagerbestände präziser übertragen werden müssen
mehrere Marktplätze parallel bespielt werden
Für solche Fälle lohnt sich weiterhin der Einsatz externer Lösungen wie dem bekannten Garazd Feed Tool. Dort lassen sich Datenstrukturen frei definieren, Berechnungen anpassen und sogar unterschiedliche Preislisten kombinieren.
Wann sich externe Tools weiterhin lohnen
Gerade bei vielschichtigen Produktlogiken oder wenn verschiedene Plattformen bespielt werden sollen, kann eine zentrale Feedverwaltung sinnvoll sein. In solchen Szenarien lässt sich der neue Odoo-Feed als Datenquelle nutzen und anschließend in externe Systeme übertragen, die mehr Flexibilität bieten.
Ein Schritt nach vorn für den E-Commerce in Odoo
Mit Version 19 steht erstmals eine native, stabile und direkt integrierte Lösung für das Google Merchant Center bereit. Sie unterstützt Mehrsprachigkeit, Preislisten, Kategorien und bildet die wichtigsten Produktinformationen korrekt ab. Für viele Shops reicht diese Lösung bereits aus, um einfach und schnell in Google Shopping präsent zu sein.
Für besondere Anforderungen bleiben spezialisierte Tools jedoch eine gute Ergänzung – vor allem, wenn komplexere Logiken oder weitere Marktplätze bedient werden sollen.
Im Video Schritt für Schritt erklärt
Damit du dir das Ganze auch live ansehen kannst, haben wir den Prozess in einem Video festgehalten. Darin zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie die Einrichtung und Konfiguration des Feeds funktioniert.