Die Odoo IoT Box ist ein kleines, aber wichtiges Hilfsmittel, wenn es darum geht, lokale Geräte wie Drucker, Kameras oder Waagen mit Odoo zu verbinden. Technisch basiert sie auf einem Raspberry Pi im Gehäuse, doch die eigentliche Stärke liegt in der Funktion: Sie schafft die Brücke zwischen der Cloud-Software Odoo und lokalen Geräten im eigenen Netzwerk.
Gerade wer das erste Mal mit Odoo arbeitet, stellt schnell fest: Aus der Cloud heraus lässt sich nicht einfach auf einen lokalen Drucker zugreifen. Hier kommt die IoT Box ins Spiel – doch bei Lizenzierung und Einrichtung gibt es ein paar Besonderheiten, die man kennen sollte.
Lizenzierung und Kosten
Während Odoo grundsätzlich alle Module in der Enterprise-Version ohne Zusatzkosten bereitstellt, gilt das für die IoT Box nicht uneingeschränkt. Sie erfordert ein separates Abo, das monatlich 25 € kostet – die Hardware ist darin nicht enthalten.
Die Box selbst kann im Odoo Shop erworben werden (ca. 150 €) oder alternativ durch den Eigenbau mit einem Raspberry Pi samt Gehäuse und Netzteil (ca. 100 €). Funktional gibt es dabei keinen Unterschied.
Virtual IoT als Alternative
Eine kostenfreie Alternative ist das sogenannte Virtual IoT. Dabei handelt es sich um eine Windows-Software, die auf einem Rechner im Netzwerk installiert wird. Sie ermöglicht es, bestimmte Geräte – etwa Drucker – auch ohne physische IoT Box mit Odoo zu verbinden.
Allerdings gibt es Einschränkungen: Kameras, Waagen und spezielle Messgeräte werden nicht unterstützt. Wer also ausschließlich Dokumente, Lieferscheine oder Versandlabels drucken möchte, kann Virtual IoT nutzen. Für komplexere Szenarien ist die IoT Box meist die bessere Wahl.
Wichtig: Damit Virtual IoT genutzt werden kann, muss die kostenlose Lizenz über den Odoo-Ansprechpartner freigeschaltet werden.
Wichtige Grundeinstellung: DNS-Server
Ein oft übersehener Punkt in der Einrichtung betrifft den DNS-Server. Odoo IoT setzt zwingend den Google DNS Server voraus. Wird dieser nicht genutzt, kann es passieren, dass bestimmte Funktionen nicht wie erwartet arbeiten – auch wenn andere Geräte noch problemlos laufen.
Ein Praxisbeispiel: Nach einem Umzug funktionierten Lieferscheine weiterhin auf einem Laserdrucker, doch Versandlabels über einen Labeldrucker ließen sich plötzlich nicht mehr drucken. Nach langer Fehlersuche stellte sich heraus, dass der falsche DNS-Server eingetragen war. Seit der Umstellung auf Google DNS funktioniert auch die Ansteuerung der Box wieder einwandfrei.
Dieser Hinweis ist zwar in der Odoo-Dokumentation vermerkt, wird aber oft übersehen. Daher gilt: Bei Problemen mit der IoT Box zuerst die DNS-Einstellungen prüfen.
Im Video Schritt für Schritt erklärt
Damit du dir das Ganze auch live ansehen kannst, haben wir dir den Prozess in einem Video festgehalten. Darin zeigen wir dir die Lizenzierung, die Unterschiede zwischen IoT Box und Virtual IoT sowie die entscheidende Grundeinstellung für einen reibungslosen Betrieb.